10 Jahre SDGs - ein Kompass für Soziale Unternehmen

12. September 2025

SDGs: Ein globaler Rahmen mit lokaler Wirkung

Am 25. September 2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung – ein Meilenstein, der mit seinen 17 Sustainable Development Goals (SDGs) einen globalen Rahmen für soziale, ökologische und ökonomische Transformation gesetzt hat. Österreich bekennt sich zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Nachhaltigen Entwicklungszielen. Die Agenda 2030 bietet einen international verbindlichen Rahmen, in dem systematisch alle Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung berücksichtigt werden und so ein gutes Leben für alle gemäß dem Grundsatz "Leaving no one behind" gewährleistet werden soll.


Fast zehn Jahre später ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen: Welche Bedeutung haben die SDGs für Soziale Unternehmen – und welchen Beitrag leisten die Mitglieder im Netzwerk von arbeit plus Tirol zur Erreichung der ambitionierten Ziele?


SDGs – mehr als bunte Symbole

Der bunten SDG-Zeichen sind inzwischen weithin bekannt – doch hinter ihnen steckt weit mehr als schöne Symbolik: Die Ziele sind breit angelegt und umfassen Themen wie Armutsbekämpfung, Geschlechtergleichstellung, Klimaschutz, nachhaltigen Konsum und menschenwürdige Arbeit. Obwohl in erster Linie Regierungen in der Pflicht stehen, eröffnen die Ziele auch für Zivilgesellschaft und Wirtschaft wichtige Anknüpfungspunkte.

Soziale Unternehmen bewegen sich seit Jahrzehnten genau in diesen Handlungsfeldern, die SDGs sind fest in ihrer DNA verankert:


  • SDG 5 – Geschlechtergleichheit: Frauen*beratungs- und Bildungsorganisationen schaffen Perspektiven und stärken Teilhabe.
  • SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum: Die Förderung von Beschäftigung und Qualifizierung ist Kernauftrag aller Sozialen Unternehmen.
  • SDG 12 – Nachhaltiger Konsum und Produktion: Reuse-Betriebe, Reparaturinitiativen und Kreislaufwirtschaftsprojekte leisten hier seit Langem Pionierarbeit.


So wird sichtbar: Die SDGs sind für Soziale Unternehmen kein neues Programm, sondern vielmehr ein globaler Resonanzraum für ihre seit jeher gelebten Werte. Diese oben genannten drei Sustainable Development Goals sind aber nur jene, die Soziale Unternehmen im Netzwerk von arbeit plus augenscheinlich adressieren – schaut man genauer hin, sind es noch viel mehr!

Vom globalen Ziel zum lokalen Handeln

Die Stärke der SDGs liegt in der Verbindung eines großen, globalen Rahmen mit lokalem Handeln. Für die arbeit plus Tirol Mitgliedsbetriebe heißt das: Sie können ihre tägliche Arbeit in einen globalen Kontext stellen. Ob Beratung, Beschäftigung, Qualifizierung oder nachhaltige Produktion – jeder Schritt trägt zu einem weltweiten Wandel bei.


Wie konkret das aussehen kann, zeigen Beispiele aus dem arbeit plus Tirol-Netzwerk:



Beispiel 1: LEA

Bei LEA - Zukunft gestalten begleitet arbeit plus Tirol Mitglied KAOS Bildungsservice Jugendliche am Weg ins Berufsleben. In den Trainingsbereichen Werkstatt, Atelier, Garten, Küche oder Medienlabor können sie Neues ausprobieren, ihre Stärken entdecken und wichtige Kompetenzen entwickeln. Es geht nicht um Leistung unter Druck, sondern um Lernen in einem sicheren Rahmen - mit persönlicher Begleitung und viel Raum für eigene Ideen
Nachhaltigkeit, Chancengleichheit und Teilhabe ziehen sich durch alle Bereiche: Wir arbeiten mit Recyclingmaterialien, kochen mit regionalen Produkten, thematisieren Diversität, Genderfragen und faire Chancen. Damit trägt das Soziale Unternehmen ganz konkret zu den SDGs bei, vor allem zu hochwertiger Bildung (SDG 4), weniger Ungleichheiten (SDG 10) und nachhaltigem Konsum (SDG 12)!


Weitere inspirierende Beispiele

... werden hier und auf unseren Social Media Kanälen im Vorfeld des Jubiläumstages vorgestellt und laufend ergänzt!


Wirkt weltweit - und regional!

„Die SDGs sind für uns nicht bloß eine internationale Agenda, sondern ein praktischer Orientierungsrahmen für unsere tägliche Arbeit. Sie zeigen, dass soziale und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen – und dass Soziale Unternehmen in Tirol dazu beitragen, globale Ziele lokal umzusetzen“, sagt Melanie Spangler, Geschäftsführerin von arbeit plus Tirol.


Orientierung in Krisenzeiten

Gerade in der Corona-Pandemie wurde sichtbar, wie wichtig Orientierung, Gemeinschaft und Resilienz sind, nachzulesen etwa im Beitrag #AufbauArbeit von 2020. Die Pandemie hat uns gezeigt, dass wir mehr brauchen als kurzfristige Krisenpolitik – wir brauchen eine langfristige Vision. Genau das bieten die SDGs: Sie sind ein Kompass, der uns daran erinnert, worauf es wirklich ankommt – Solidarität, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit. Soziale Unternehmen haben in der Krise bewiesen, dass sie diese Werte nicht nur vertreten, sondern täglich leben und - sogar im Krisenmodus - umsetzen können.


Die Zeit läuft!

Nur noch fünf Jahre bleiben bis 2030 – bis dahin muss noch vieles erreicht werden. Soziale Unternehmen sind wichtige Akteur:innen: Sie verbinden Wirtschaft und Gemeinwohl, zeigen Innovation und tragen dazu bei, dass Nachhaltigkeit nicht abstrakt bleibt, sondern spürbar wird. Die Herausforderung für die nächsten Jahre wird sein, die Verbindung zwischen SDGs und der Praxis Sozialer Unternehmen noch sichtbarer zu machen – durch klare Indikatoren, messbare Erfolge und starke Allianzen!